- Was kann man schon ausrichten? Die machen eh, was sie wollen.
Sie beugt sich über die Auslagen der Fleischtheke. Aufschnitt, Wurst, Fleisch von Huhn, Schwein und Rind sind in rosigen Tönen appetitlich nebeneinander angerichtet.
- Geben Sie mir sechs von diesen Nackensteaks.
Die Verkäuferin packt das Gewünschte mit geschicktem Griff.
- Was darf es noch sein?
- Zehn Grillwürstchen. Die mit den Kräutern. Und dazu zehn Krakauer.
Während ihr Blick weiter über die Auslagen gleitet und die Verkäuferin nach der Ware greift, bekräftigt sie ihre Meinung.
- Die da oben entscheiden. Das war schon immer so.... Sind das Lammbratwürste?
- Ja, die haben wir heute im Angebot.
- Dann geben sie mir noch ein paar davon dazu.
- Darf es sonst noch etwas sein?
- Vier Hähnchenschenkel und hundert Gramm Fleischsalat. Und noch ein paar Scheiben Salami. Ist der Kasseler da auch frisch?
Die Verkäuferin greift, schneidet, sortiert, schlägt in Papier, greift erneut, verpackt das Ganze zu einem handlichen Paket und überreicht es der Kundin, die es mit ungeduldigen Händen in Empfang nimmt.
- Ja, sagt die Verkäuferin mit verschmitztem Lächeln, da kann man nichts machen. Wir haben eben keine Wahl.
Auszug aus La feuille qui ne voulait pas tomber de l'arbre, Bod 2018