Samstag, 19. Dezember 2020

Gloria Corona

Die Weihnachtsbotschaft eines grosszügigen anonymen Spenders:


Meine lieben besorgten Mitmenschen,

seit fast einem Jahr leben wir nun mit Maske, Desinfektion und Abstand zum nächsten Menschen, wobei 1,5 Meter als einigermaßen sicher gelten.

Und jeden Tag fragen wir uns auf ́s Neue: Welche Luft atmen wir heute? Ein beunruhigendes Gefühl. Denn irgendjemand hat die Luft, die wir gerade einatmen, vorher dorthin ausgeatmet.

Ich selbst gehe daher nur mit großem Unbehagen zum Einkaufen. Auch nehme ich Husten und Nießen ganz anders wahr. Ich höre das deutlich früher, lauter und klarer. Ich reagiere viel schneller darauf, ja ich reagiere überhaupt darauf. Nehme ich das wahr, so meide ich diese Einkaufsbereiche. Ich schwadroniere dann ziellos durch die Gänge, verweile vielleicht beim Tierfutter und gehe erst viel später wieder zurück, wenn die Luft sozusagen „rein“ ist.

Die Desinfektion ist mein ständiger Begleiter geworden. Denn egal, ob online oder offline Shopping, niemand kann sagen, ob nicht ein Infizierter seine Hand im Spiel hatte. Daher desinfiziere ich alles. Das Zeug ist zwar auch giftig, aber nichts ist gefährlicher als Corona. Das dürfte wohl klar sein. Lieber eine Brise Desinfektionsspray inhaliert als mit Corona in Berührung kommen.

Ich habe nie verstanden, weshalb alles Mögliche desinfiziert wird, aber nicht die Dinge, die nachweislich von anderen mit nackten Fingern zuvor berührt wurden. Das beobachte ich andauernd. Zum Beispiel im Supermarkt. Leute nehmen sich eine Tafel Schokolade aus dem Regal und legen sie anschließend zurück, nur um dann den Schokoriegel daneben zu kaufen. Und danach kommt vielleicht eine unschuldige ahnungslose Mutter mit Kind und greift sich genau diese Tafel Schokolade. Hätte sie das auch getan, wenn sie die Szene zuvor beobachtet hätte? Und falls doch, welche Vorwürfe müsste sie sich machen, wenn ihr Kind später schwer an Covid19 erkrankt oder gar stirbt? Ich plädiere daher für eine Verpflichtung zum Kauf bei Berührung.

Und das überall. Einzelhändler müssen dafür sorgen, dass die Artikel desinfiziert ins Regal kommen.
 
Noch gravierender ist das Problem im Textil-Einzelhandel. Wie kann es sein, dass Umkleidekabinen überhaupt noch existieren? Das sind vollständig rechts- und kontrollfreie Räume und noch dazu Viren-Herde. Auf engstem Raum zieht sich hier der potenzielle Infektionsüberträger ohne Maske Kleidungsstücke über den Kopf, er atmet direkt in den Stoff aus, manchmal – bedingt durch Anstrengung – sogar recht heftig und wiederholt. Jeder kann sich das lebhaft vorstellen, wenn jemand einen etwas zu engen Rollkragenpullover überstülpt. Mitunter dauert das Prozedere minutenlang. Es wäre verantwortungslos, ja geradezu mörderisch, dieses Kleidungsstück danach der nichtsahnenden Kundschaft wieder anzubieten. Auch hier hilft also nur eine rigoros durchgesetzte Kaufverpflichtung. Kunden, die Ware nach dem Anprobieren einfach wieder unsolidarisch ins Regal legen, sollten per Kameraüberwachung überführt werden. Im Online-Handel bedeutet dies, dass geöffnete Ware von Rückgabe oder Umtausch auszuschließen ist. Das schränkt sicher den Kundenservice für eine Zeit lang ein, hilft aber unser aller Gesundheit in dieser schweren Zeit. Um angefasste oder anprobierte Kleidungsstücke wieder in den Verkauf bringen zu können, müssten sie auf jeden Fall professionell gereinigt und desinfiziert werden.

Wenn ich meinen heimischen durchdesinfizierten Wohnbereich verlasse und mich in Lebensgefahr nach draußen begebe, bin ich hellwach. Früher nannte man bestimmte innerstädtische Bereiche ganz harmlos „Fußgängerzone“. Heute ist es eine ganz andere „Zone“, eine „Todeszone“. Der Tod ist einfach allgegenwärtig. Corona hat meine Aufmerksamkeit extrem erhöht und meine Sinne geschärft. Es hat also nicht nur Negatives, diese Zeit. Ich springe auch öfter mal schnell zur Seite, wenn mir ein vor sich hindösender leichtsinniger Passant zu nahekommt. Das hält fit. Auch das ein Vorteil.

Die Maske ist wichtig. Inzwischen ist sich die Wissenschaft im Fernsehen da wohl ziemlich einig, auch wenn sie vorher jahrzehntelang anderer Meinung war. Aber so ist nun mal die Wissenschaft. Irren ist menschlich oder wie Kirchenvater Hieronymus einst sagte „Errare humanum est“. Und Wissenschaftler sind auch nur Menschen. Nachdem wir das nun wissen, muss es nur konsequent zu Ende gedacht werden. Was mir zum Beispiel fehlt, sind vermeintliche Kleinigkeiten wie eine Desinfektionsschachtel für die wenigen Momente am Tag, in denen wir die Maske leider nicht tragen können. Dann wird sie doch allzu häufig achtlos irgendwo abgelegt.

Ich habe sogar bei Politikern beobachten können, wie sie in die Jacken- oder Hosentasche verstaut und dort unzähligen Keimen ausgesetzt wurde. Unverantwortlich! Auch das Tragen am Ellenbogen geht gar nicht, zumal der Ellenbogen zum bevorzugten Körperteil geworden ist, mit dem man andere potenziell Infizierte grüßt.

Zu begrüßen ist die Düsseldorfer Idee, die Maske nur zum Abbeißen kurzzeitig herunter zu ziehen und nach dem Abbeißen zum Kauen wieder aufzusetzen. Noch besser wäre es, das Essen unter dem Tisch einzunehmen, denn da ist die Viruslast geringer. Aus demselben Grund sollte man sich am besten auf allen Vieren fortbewegen, z.B. beim Gang vom Arbeitsplatz zur Toilette oder beim Gang von einem Büroraum zum nächsten. Spricht man den Arbeitskollegen dann von da unten an, ist auch die Mund-zu-Mund-Entfernung größer, auf die es schlussendlich ankommt. Den aufrechten Gang können wir ja wieder lernen, wenn Corona vorbei ist. Also ganz und gar vorbei ist... Das kann zwar noch einige Jahre dauern. Aber wir sollten da ganz sichergehen. Kein Risiko eingehen. Und zusammenhalten.

Der regelmäßige Maskenwechsel ist sehr wichtig für die Volksgesundheit. Es darf nicht sein, dass bei zufälliger Beschmutzung der Maske oder bei Verlust keine Ersatzmaske verfügbar ist und man dann andere und sich selbst dem tödlichen Virus aussetzt. Ich würde es daher begrüßen, die Menschen zu verpflichten, einen Mindestvorrat an Masken bei sich zu führen und auf polizeiliches Verlangen vorzuzeigen.

Die Corona-Verordnungen sprechen zumeist von einer „nicht-medizinischen Alltagsmaske oder einer vergleichbaren Mund-Nasen-Bedeckung“. Ich kann diesen fehlenden Anspruch an die Schutzwirkung nicht verstehen. Das ist doch fahrlässig von den Landesfürsten. Da kann sich doch jeder was er gerade will um die äußeren Atmungsorgane binden. Das kann doch nicht euer Ernst sein!

Man muss den Experten zustimmen, dass die sogenannten Alltagsmasken nicht wirksam gegen das Virus schützen. Das ist wissenschaftlich unstrittig und wird von Corona-Verstehern und Corona-Leugnern gleichermaßen anerkannt. Der Begriff „Alltagsmaske“ ist aber irreführend und verharmlosend.
Das heißt im Klartext, dass wir uns immer noch einer viel zu großen Gefahr aussetzen. Das muss man den Bürgern klarmachen. Wirkliche Solidarität erfordert den nationalen Umstieg zu FFP Masken der zweiten und dritten Generation (FFP2 und FFP3-Maske). Weg mit den hellblauen Servietten, selbstgebastelten Läppchen und modischen Accessoire-Tüchern! Wir brauchen Seriosität und Professionalität im Umgang mit der Seuche. Hier sind die Politiker gefragt.

Sicher wird es Kritiker geben, die auf die hohen Kosten verweisen und dass die FFP3-Masken nicht sofort für alle zur Verfügung stehen können, zumal man mehrere davon pro Tag braucht. Aber das muss es uns Wert sein. Es geht um Menschenleben. Arbeitgeber sollten die Kosten übernehmen, zumindest, solange sie noch solvent sind. Risikogruppen mit besonders häufigen und engen Mensch-Mensch-Kontakten müssen bevorzugt behandelt und zuerst versorgt werden. Im Freien reichen bei entsprechender Entfernung und guten Windverhältnissen die „Alltagsmasken“ als Übergangslösung noch aus.

Überhaupt kein Verständnis habe ich für bestimmte Sonderregelungen. Die Luden und Freier unter uns wissen sofort Bescheid. Die Corona-Verordnungen stellen zwar treffend fest, dass es in Prostitutionsstätten und Bordellen einen Mindestabstand gar nicht geben kann. Sie stellen außerdem fest, dass das Infektionsrisiko mit verringertem Mindestabstand exponentiell steigt und am aller höchsten bei unmittelbarem Körperkontakt ist. Wieso also in Gottes Namen reicht hier immer noch eine „nicht-medizinische Alltagsmaske“ aus? Die Kurve ist nicht nur exponentiell, sie hat einen ganz anderen Exponenten. Aber es kommt noch besser. Denn die Kopulierenden können ihre Masken abnehmen, wenn dies die Ausübung der Dienstleistung „erfordert“.

Man fragt sich spontan, ob das Kamasutra nicht ausreichend maskentaugliche Stellungen ermöglicht.
Etwas Verzicht, liebe Freunde des horizontalen Gewerbes, könnte man doch auch von euch erwarten. War der Vorspiel-Schampus mit Alltagsmaske schon grenzwertig, so wird hier die rote Linie überschritten.
Es bedarf viel klarerer und strengerer Regelungen, die auch überprüft werden. Es kann nicht sein, dass jeder esoterische Peace-Fahnen schwenkende Covidiot auf einer Querdenker-Demo polizeilich erfasst wird, und hier unter dem Deckmantel des Prostitutionsschutzgesetzes und der freien Berufsausübung komplette Narrenfreiheit besteht. Alle Freier und Damen sollten daher vollständig erfasst und auch videotechnisch überwacht werden. Corona-Schutz geht vor Datenschutz, Infektionsschutz geht vor Prostitutionsschutz.
Mein Wunsch wäre, alle Bordelle unter die direkte Kontrolle von Super-Wellenbrecher Markus zu stellen.

Kinder werden auch zu „Ausnahmen“ gemacht, weil sie angeblich noch „so klein“ sind. Bis 7 Jahre sind sie zumeist ausgenommen. OK, die sind wahrscheinlich sowieso schwer zu bändigen. Hier sind die erzieherische Kompetenz und Verantwortung der Eltern gefragt, gegebenenfalls müssen die in Haftung genommen werden. Jedenfalls könnte man sich über eine bundesweit einheitliche Verschärfung auf das vierte Lebensjahr einigen. Dann kommen die Kinder in den Kindergarten und sollten die Maske selbständig auf- und absetzen können und die Regeln beherrschen. Das ist nicht komplizierter als beim Pippi-Machen die Schüssel zu treffen.

Auch bei sportlicher Betätigung müssen keine Masken getragen werden. Bis vor gar nicht so langer Zeit hatte ich dafür Verständnis. Das Atmen unter einer Maske fällt schwerer. Das kann inzwischen jeder empirisch nachvollziehen. Bei körperlicher Anstrengung kann dann auch das Atmen immer schwerer fallen. Auch das leuchtet ein. Aber dann lernte ich im ZDF, dass dies die Atemmuskulatur trainiert und die Leistungsfähigkeit erhöht. Seitdem bin ich nicht mehr der Meinung, dass Sportler eine Ausnahme bilden sollten und wie alle anderen ausgenommen Personengruppen sich selbst und andere in Gefahr bringen dürfen. Schon zuvor hatte ich Zweifel, denn es gibt unzählige Sportarten, die schon vor diesen neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen problemlos mit Maske hätten ausgeübt werden können. Ich denke nur an Bobfahrer oder den Torwart im Fußball. Nun aber sollte endlich alles geklärt sein.

Sport, ansonsten ja eine feine Sache und nach Ansicht einiger Mediziner durchaus geeignet, das eigene Immunsystem zu stärken, ist aber momentan sowieso der völlig falsche Zeitvertreib. So sieht es nicht nur SPD-Aerosol-Experte Karl Lauterbach, aber der ganz besonders. Hallensportarten mit ihrer Körpernähe und begrenzten Durchlüftung müssten komplett verboten werden. Er selbst würde als passionierter Tischtennisspieler nur noch Bälle im Abstand von mindestens 5 Metern auf die Platte schmettern. Doppel geht sowieso nicht. Aber das könne er verkraften. Es gab ohnehin einen Mangel an geeigneten Mitspielern. Aber selbst die Sportarten im Freien seien zu unsicher, und Zuschauer in Stadien sowieso „völlig realitätsfremd“. Auch Spiele ohne Publikum seien nicht ganz ungefährlich, denn Fußball ist nun mal eine Kontaktsportart, klärte er die Journalisten in einem Spiegel-Interview bereits im Mai auf. Daher habe er auch versucht, bis zum Schluss die Spiele zu verhindern und sei tief enttäuscht über die falsche Entscheidung gewesen. Seine Befürchtung, dass aufgrund der zu erwartenden hohen Zahl schwerkranker oder sterbender Fußball-Profis der deutsche Fußball nachhaltig geschwächt werde, hat sich glücklicherweise nicht bewahrheitet, noch nicht. Vermutlich, weil die Hygienekonzepte so gut funktionieren.

Mitte November allerdings, Deutschland war mitten im „weichen Lockdown“, fühlte sich Aerosol-Kalle bestätigt. Die Tagesschau berichtet wie immer komprimiert auf 15-Minuten über die wichtigsten Ereignisse des Tages in Deutschland und der Welt. So auch dieses Mal. Und so erfuhren wir in 10% der gesamten Sendezeit, dass Dank Werner und eines überragenden Leon Goretzka die deutsche Nationalmannschaft 3:1 gegen die Ukraine gewonnen hatte, Corona-bedingt vor null Zuschauern. Bei den Ukrainern war zwar noch tags zuvor die halbe Mannschaft Corona-Positiv. Aber Kontaktpersonen konnten nicht nachgewiesen werden, so wurde bei Befragungen des Gesundheitsamts bekannt. Und die Infizierten gaben an, keinen Face-to-Face Kontakt mit ihren Spielgefährten gehabt zu haben. Also Entwarnung. Auf die sonst übliche Knutscherei im Team war wegen des Todes-Virus verzichtet worden, was glaubhaft vermittelt werden konnte. Stichproben des Gesundheitsamts auf Knutschflecken an ausgewählten Körperteilen bekräftigten die Aussagen. Und dort, wo Zweifel bestanden, konnte anhand von Gebissabdrücken ausgeschlossen werden, dass es sich um Nationalmannschaftskollegen handelte. Das beruhigte. Die normalerweise fällige Quarantäne und damit der Spielausfall konnten verhindert werden. Und so führten uns das „gute Auge“ und die „virtuose“ Torvorbereitung von Leon Goretzka zum Sieg und an die Spitze der Tabelle in Gruppe 4 der Nations League, eines Wettbewerbs, der – so meinen einige - für die Welt ungefähr so wichtig ist wie die Sommerfestspiele im Eisstockschießen.

Aber diese Leute verkennen die wahre Kraft und Macht des Fußballs. „Spiele“ sind neben „Brot“ das Lebens- Elexier der Massen, sie geben Hoffnung und befriedigen Ur-Bedürfnisse. Nie waren sie so wichtig wie in der heutigen Zeit, gefolgt von Netflix und Amazon Prime. Und deshalb durften die deutschen Helden dann weiter durch Europa touren, mitten hinein in eines der von der Seuche am stärksten geschundenen Länder: Spanien. Auch der Leon reiste mit, wahrscheinlich aber nicht ganz ohne Sorge. Denn „Wir bleiben zu Hause“ war noch im Frühjahr seine Aufforderung an die deutschen Mitbürger. So wie auch er es tun würde, sollte niemand das traute Heim verlassen... nicht mal zu einem bedenkenlosen Spaziergang im Park.

Wahrscheinlich waren es diese Gewissensbisse, die ihn nicht zu seiner Ukraine-Top-Form finden ließen und Deutschland eine historische 0:6 Niederlage bescherten. Aber vielleicht hatten sich unsere Jungs im Ukraine- Spiel doch was eingefangen und waren einfach nur geschwächt in dieses wichtige Spiel gegangen. Denn die Ukrainer – so stellte sich nun doch heraus – hatten dem Leipziger Gesundheitsamt wohl doch einige Küsse im Team verschwiegen... Es gibt eben immer ein paar, die es nicht lassen können. Und so konnten sie ihr nächstes Spiel in der Schweiz nicht antreten. Erst Quarantäne, dann ab nach Hause.

Richtiges Lüften hat sich überhaupt noch nicht durchgesetzt. So sind die Fenster in öffentlichen Verkehrsmitteln während der Fahrt nicht ausreichend geöffnet. Häufig sind sie das gar nicht, obwohl gerade die Fahrt für ausreichend Durchzug und Luft-Austausch sorgen würde. Am besten wären natürlich fensterlose oder komplett oben offene Verkehrsmittel – Busse, Züge, Straßenbahnen, Taxis, alle. Aber die Umrüstung ist vermutlich selbst für die deutsche Wirtschaft zu teuer. Dass jetzt wenigstens Klassenzimmer, Verwaltungs- und Büroräume überall richtig durchgelüftet werden, ist gut und konsequent. Nichts hilft gegen Aerosole so wirkungsvoll wie der Luftstrom, der sie nach draußen bläst. Man kann sich so zwar eine Erkältung holen, aber alles ist harmloser als Corona.

Da wir alle inzwischen einen mehrmonatigen Corona-Bildungskurs hinter uns haben und zu kleinen „Experten“ geworden sind, ist der Gang zum Arzt bei Erkältungssymptomen auch gar nicht mehr notwendig. Wir wissen selbst, was wir haben und was uns fehlt. Im Zweifelsfall ist es Corona.
Also zu Hause bleiben und selbst ausheilen! Und vor allem: hoffen, dass die Intensivstation erspart bleibt. Denn dort könnte es eng werden und dann droht die Triage und man wird vielleicht wieder nach Hause geschickt und muss sich selbst beatmen oder elendig zugrunde gehen.

Die Krankschreibung ist übrigens vereinfacht worden, geht super-leicht online oder telefonisch. Fantastisch. Ausgenommen sind allerdings Atteste für chronisches Asthma und ähnliche Erkrankungen der Atemwege, die von der Maskenpflicht entbinden könnten. Die Ausnahmen bestehen mit Recht. Denn hier liegt immer der begründete Verdacht vor, dass es sich um eine Fälschung handelt. Tatsächlich ist in Abwägung der Risiken für die Gesamt-Bevölkerung eine Tiefenprüfung durch einen regierungsfreundlichen Arzt zu empfehlen, notfalls auch einen Tierarzt. Bestätigen sich wider Erwarten die akuten Atemprobleme des Untersuchten, sollte für ihn eine Quarantäne für die Zeitdauer der Pandemie zumindest erwogen werden. Denn auch diese Mitbürger sollten an ihren Solidarbeitrag gegenüber der Gemeinschaft erinnert werden. Genau um diesen Solidarbeitrag geht es auch, wenn wir über die Maskenpflicht im öffentlichen Raum unter Ehepartnern sprechen. Es geht um das Signal an die Gemeinschaft, die ansonsten verunsichert und verängstigt wäre.

Testen hilft, und mehr Testen hilft mehr. Jeder sollte eigentlich die Test-Erfahrung schon mal gemacht haben. Am Ende ungetestet durch das Jahr gegangen zu sein ist wie das Endspiel der Weltmeisterschaft verschlafen zu haben, oder die Mondlandung.
Zumindest dürften gut 20 Millionen Bürger in der Zwischenzeit einmal getestet worden sein, vielleicht mehr, vielleicht weniger, da manche die Gelegenheit mehrfach wahrgenommen haben. Testen beruhigt, es schafft Sicherheit für einen selbst und seine Mitmenschen. Risiken bestehen dabei nicht. Musste man in der Anfangszeit wegen des wenig routinierten Personals noch damit rechnen, dass sich der Würge-Reflex bahnbrach und es zum Auswurf der letzten Mahlzeit kam, so sind die Tests inzwischen banaler Alltag für die Tester worden. Sollte der Test negativ ausfallen, kann man ihn jederzeit wiederholen.

Und dennoch ist es nicht so, dass dabei wirtschaftliche Belange völlig vergessen werden. Es stimmt zwar, dass man für das Geld der wöchentlichen Tests 5000 Krankenschwestern ein Jahr bezahlen könnte. Aber die Briten sind noch viel eifriger. Deren „Moonshot“-Projekt kostet 10 Mrd. Was wir in einer Woche testen, wollen die an einem Tag stemmen...

Kontakte sind erwiesenermaßen die größte Gefahr. Noch immer läuft es mir eiskalt den Rücken herunter, wenn sich unserer Fußballer nach einem Tor umarmen (und manchmal sogar streicheln und küssen).
Aber im Gegensatz zum untrainierten Normalbürger können diese Jungs den Kampf mit dem Virus auch viel besser überleben. Wir sollten nicht leichtsinnig sein und ihnen nachahmen. Also bitte Mindestabstand!

Ich persönlich finde die 1,5 Meter recht willkürlich. Häufiger sind größere Abstände nicht nur sinnvoll, sondern auch möglich. Aber sie werden gar nicht genutzt. Diese 1,5 Meter sind bereits so in den Köpfen drin, obwohl es noch viel sicherer ginge. Die 20 m2 pro Kunde in den Supermärkten sind ein vorsichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Auch habe ich diesen Unterarm-/Ellenbogen-Gruß nicht verstanden, den viele besonders cool finden.
Jeder weiß doch, wie häufig man gerade in sitzender Tätigkeit Unterarme und Ellenbogen über die Tischplatte reibt, am Arbeitsplatz, in Besprechungsräumen, am Essenstisch in der Betriebskantine und wer weiß wo noch. Außerdem kommt man sich beim Gruß unweigerlich sehr nahe. Am besten sollte man sich also gar nicht mehr berühren. Wer dennoch auf dieses asoziale Gruß-Verhalten nicht verzichten möchte, der sollte beispielsweise den Fuß nehmen. Die Füße könnten sich dann so berühren, dass ein größtmöglicher Abstand zwischen den Haupt-Infektionsöffnungen gewahrt bleibt.

Einige Aerosol-Quellen sind bisher noch nicht ausreichend ins öffentliche Bewusstsein gelangt. So haben viele gar nicht wahrgenommen, als SPD-Krankheitsexperte Karl Lauterbach – ein ausgesprochener Kenner der Materie - auf die Risiken von Fäkal-Aerosolen hingewiesen hat. Vielleicht verdrängen wir dieses Risiko, weil uns der Gedanke daran unangenehm ist. Aber reale Gefahren dürfen wir nicht verdrängen. Es ist bekannt, dass uns jeden Tag mehrere Kubikmeter Winde entfleuchen. Wir sollten uns in dieser kritischen Zeit aber alle Mühe geben, ja es als unsere Pflicht ansehen, uns möglichst ausschließlich im Freien und auf der Toilette zu erleichtern. Toiletten sollten ausreichend belüftet sein oder entsprechend umgerüstet werden. Zwischen dem aktuellen und dem nächstfolgenden Benutzer sollte eine Pausenzeit von fünf Minuten eingehalten werden, während der die Fäkal-Aerosole üblicherweise abziehen oder sich so im Raum verbreiten können, dass sie nicht mehr hoch-konzentriert am Ort der Notdurft vorzufinden sind. Problematisch und kaum in den Griff zu bekommen ist allerdings der sogenannte Kamineffekt der Klo-Spülung. Dadurch können Aerosole von der Toilettenspülung im Erdgeschoss und unteren Stockwerken in die Bäder der oberen Etagen gelangen. Bisherige Versuche, in mehrgeschossigen Wohn- und Bürogebäuden nur die Toiletten im Untergeschoss zu nutzen oder Toilettengänge im Kollegenkreis oder in der Wohngemeinschaft anzukündigen und bei Beendigung Vollzug zu melden fanden leider noch keinen ausreichenden Konsens.

Trotz all unserer solidarischen Anstrengungen ist es uns nicht gelungen, den zweiten „harten Lockdown“ zu verhindern, den wir nun pünktlich zum Fest erleben. Für die des Englischen Ohnmächtigen sei der Inhalt des Begriffs „Lockdown“ noch einmal erklärt. „Lock“ = schließen, abschließen, wegschließen sowie „down“ = unten. Es werden also „die da unten weggeschlossen“. Für „die da oben“ ändert sich hingegen praktisch nichts.

Für die war „social distancing“ schon vorher Alltag, den sie allein oder unter auserwählten Gleichen auf ihren Refugien mit Pool und Garten, ihren Latifundien, Yachten oder Inseln verbrachten, wohl beschützt und versteckt vor Krethi und Plethi. Und wenn ihnen danach war, konnten sie - ohne Test - jederzeit im Privat-Jet nach irgendwo fliegen. Sie werden auch ihre Weihnachtsfeste und Silvesterpartys so feiern können, wie sie es gewohnt waren in ihrer „splendid isolation“. Auch lassen die Räumlichkeiten ihrer Villen und Freizeithäuser selbst großzügige Abstandsregeln zu, so dass die prominenten Feierbiester pauschal von der Maskenpflicht entbunden werden können. Und wenn es dann zu etwas körperlicher Ertüchtigung und zur Stärkung des eigenen Immunsystems mal zum Ski-Fahren gehen soll, muss es gar nicht mal Davos sein. Holzelfingen im Schwaben-Ländle reicht schon, aber dort kostet der Skilift jetzt 150 Euro die Stunde für die exklusive Kundschaft.

Ähnliche Freuden wird Otto-Normal Corona-Betroffener erst nach der Impfung wieder genießen können. Impfen ist natürlich Bürgerpflicht und bedarf sicher bei den allermeisten Mitbürgern keiner Überzeugungsarbeit mehr. Schließlich haben wir uns schon gegen viel harmlosere Krankheiten impfen lassen, gegen die Grippe zum Beispiel. Die nächste Etappe des solidarischen Handelns ist für uns alle nun die pünktliche Teilnahme an der Massenimpfung. Nicht zu spät kommen und nicht rumtrödeln! Die Schlange ist lang. Hier zählt tatsächlich die Teilnahme. Die großzügige Spende der eigenen Impfdosis an Dritte ist ausdrücklich nicht erwünscht.

Alle marktreifen Impfkandidaten sind wirksam und sicher. Es ist also egal, was wir später zu uns nehmen. Nur beim russischen Impfstoff sollte man vielleicht etwas zurückhaltend sein. Auch „made in China“ hat historisch nicht den besten Ruf. Die „Impfstoffe der demokratischen Länder“ können aber bedenkenlos konsumiert werden, Hauptsache, man muss nicht so lange warten.

Böse Zungen unter den Verschwörungstheoretikern behaupten nun, der Impfstoff mache sogar unfruchtbar. Glaub ich jetzt erstmal nicht. Wenn das Familienglück ausbleibt, könnte das auch an der Corona-bedingten Impotenz liegen, auf die Fäkal-Aerosol-Kalle ebenfalls schon zuvor hingewiesen hat. Dazu später mehr.
Es ist also gar nicht klar, was dazu führen wird, dass uns die Blagen künftig erspart bleiben.

Aber selbst, wenn es die Frauen trifft... Die besonders bedrohten Rentner-Jahrgänge wird das nicht mehr jucken. Und der Rest der Solidargemeinschaft sollte auch mal an das Positive für die Menschheitsfamilie denken. Ein weltweiter Geburtenrückgang wäre doch gar keine so schlechte Sache... Für das Klima zum Beispiel, allein die CO2-Ersparnis durch Milliarden von Leuten, die dann nicht mehr ihr Kohlendiaoxid in die Atmosphäre ausatmen. Es würde auch weniger Flüchtlinge geben, da gerade die aus geburtenfreudigen Regionen der Erde kommen. Hebammen könnten zu Intensivschwestern umgeschult werden, so dass wir auf die nächste Pandemie besser vorbereitet sind, von der ja dann auch nicht mehr so viele betroffen wären... also weniger Kinder, weil die gibt ́s ja nicht mehr.

Und vielleicht haben die Paare mit dringendem Kinderwunsch auch noch etwas Zeit. Denn erstmal sind ja unsere Alten an der Reihe. An denen können wir dann sehen, wie die Impfung hilft, zumal wir darüber bislang noch gar nichts wissen, weil wir den Impfstoff nur an gesunden Jüngeren getestet haben. Aber dafür hatten wir einfach keine Zeit... Es musste eben schnell gehen. Nach der Impfung hetzt uns keiner mehr. Da können wir in Ruhe beobachten und die Daten sammeln.

Da unken manche, der Impfstoff wäre viel zu schnell entwickelt worden. Was vorher nacheinander gemacht wurde, hätte man jetzt parallel gemacht, in teleskopischen Verfahren, und ein beschleunigtes Zulassungsverfahren hätte es auch gegeben usw. Ja, ja, ja ... na und? Was ist denn daran so schlimm? Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf übermorgen. Was können die jungen agilen Start-ups denn dafür, wenn früher so getrödelt wurde. Wir können uns nicht leisten, dass noch jahrelang massenweise Menschen sterben, Millionen und Abermillionen, bis wir dann endlich, endlich, endlich anfangen, den Ersten zu retten. Bei Covid geht es um Leben und Tod, täglich sterben sie wie die Fliegen, über 500 inzwischen allein in Deutschland, pro Tag. Wahnsinn! Grauenhafter Horror-Wahnsinn. Wenn also weniger als 500 durch die Spritze sterben, dann hat es sich doch schon gelohnt... Oder was sagt der Mathematiker?

Die traditionellen Pharma-Unternehmen kann man mit den „jungen Wilden“ nicht vergleichen. Die machen alles anders: neue Technik, neue Verfahren, das sind andere Zeiten... eben kürzere. Biotech-Fashion, ganz Moderna eben. Und alles digital noch dazu.

Sollte es dennoch zu den extrem unwahrscheinlichen unvorhergesehenen Nebenwirkungen kommen, wird der Staat sicher sofort helfen. Kurz- und Langzeitschäden werden genau beobachtet und dann bei nachfolgenden Impflingen berücksichtigt.

An dieser Stelle ein Wort zu den so genannten Querdenkern. Deutschland ist das Land der Dichter und Denker, nicht das Land der Querdichter und Querdenker. „Gedanken“ machen sich unsere Politiker auf jeden Fall, und alle zwei Wochen haben sie neue Einfälle. Und dichten können sie auch. Die Eskensche Kreation „Covidiot“ ist ein kleines sprachliches Kunstwerk, ein Bonmot, eine geistreiche Schöpfung, wie man sie nur selten in Politikerkreisen erlebt. Und nie war sie so wertvoll wie heute. Wir dürfen auf weitere Folgen von Saskias Populistischer Dichtkunst (SPD) gespannt sein. Die Frau hat noch mehr drauf. Sie darf sich nur nicht von Fäkal- Aerosol Kalle in den Hintergrund drängen lassen. Aber den hat sie ja schon einmal geschlagen. Allerdings ist der als Wissenschaftler und Arzt aktuell im Vorteil. Keiner kann uns so gut erklären, wovor wir morgen Angst haben sollten, zusätzlich zu der Angst, die wir heute schon haben.

Fast so zuverlässig wie das Sandmännchen beglückt uns Aerosole-Kalle mit den neuesten Schreckensmeldungen zur Seuche. Ständig auf der Suche nach noch unentdeckten Schäden durch das Virus ist er erst kürzlich erneut fündig geworden: Erektionsprobleme. „Scheiße nochmal!!“, schießt es einem durch den Kopf. Alles, aber nicht das!

Dann führt der Mahner-und-Warner der Nation im gleichmäßig emotionslosen Tonus aus, dass Potenzprobleme eine weitere Komplikation von COVID-19 sein könnten... Korrektur ... sind, weil nämlich Covid19 die Endothelfunktion dauerhaft beschädigen kann... Korrektur... beschädigt. Diese Endothelfunktion ist zwar nach Fußball die regelmäßige intellektuelle Hauptbeschäftigung des Mannes, aber keiner kennt sie so gut wie Aerosol-Kalle, der in der Folge dann überzeugend darlegt, dass diese post-traumatische erektile Funktionsstörung bei Corona zwangsläufig ist. Darauf wiesen nicht nur die in den letzten Jahrzehnten akribisch gesammelten soliden Beweise eindeutig hin, er könne das auch mit einer Umfrage unter positiv getesteten Parlamentarier-Freunden untermauern. Die hätten alle mächtig nachgelassen...

Schon Ende Oktober informierte Kalle auf seiner „Wellenbrecher-Tour“ durch die Corona-Talk-Shows der deutschen Funk-Anstalten über die neuesten Forschungen zu den schlimmen Folgen und Nebenwirkungen von Corona. Und so erfuhr das interessierte Publikum, dass Corona auch noch blöd macht, zusätzlich zu den vielen bereits bekannten Kurz- und Langzeitschäden. Das Gehirn der Covid19 Infizierten würde rapide altern, da sich das Virus da oben offensichtlich am wohlsten fühlt, gleich nach deren Lieblingsort, den Lungenflügeln. Auch asymptomatisch Infizierte sind betroffen. Die haben vielleicht gar keine Erkältung bekommen, merken es dann aber daran, dass sie schnell dümmer werden, quasi eine Alternative zum Corona-Schnelltest.
All das hat das renommierte Imperial College in London jetzt wissenschaftlich belegt, also dieselben Leute, die in den letzten Jahren immer wieder Millionen an Toten zu allen möglichen Seuchen vorhergesagt hatten und auch bei Corona den ersten Platz belegten.

Manchmal kommt die vorwurfsvolle Frage auf, warum wir PCR-Tests nur auf Corona machen und nicht auf andere Viren, Influenza zum Beispiel. Der provokante Gedankengang ist in gewissem Umfang nachvollziehbar. In der Tat mag einem die Fokussierung auf Corona etwas Spahnisch vorkommen. Es gibt aber eine einfache und schlüssige Erklärung. So zeigt der aktuell festzustellende dramatische Rückgang der Influenza bis hin zur faktischen Nicht-Existenz, dass Corona offensichtlich das stärkere Virus ist und auch sonst alle anderen Viren im Kampf um den menschlichen Wirt verdrängt. Wir können uns also auf Corona konzentrieren, während Corona selbst für uns den Rest erledigt. Mit anderen Worten: Corona besiegt die anderen Viren und wir besiegen dann Corona. Dann sind wir virenfrei.

Die im RKI wissen das ganz genau. Ansonsten würden sie auch auf andere Viren testen lassen. Aber wenn ein positiver PCR-Test auf Corona praktisch auch einen negativen Test auf Influenza anzeigt, wozu dann noch extra auf Influenza oder Pneumokokken oder sonst was testen. Abgesehen davon ist das auch eine Geldfrage.
Wenn wir 100 Millionen Euro jede Woche für Corona-Tests ausgeben, haben die Steuerzahler dafür vollstes Verständnis. Würden wir dasselbe für alle anderen Viren auch anfangen, würde das Volk auf die Straßen gehen. Und das will kein Politiker.

Manche zeigen mit dem Finger nach Asien und fragen sich, wieso dort alles weniger dramatisch aussieht. Sars-Cov2 scheint dort fast ausgerottet. Und in Wuhan feiern sie schon wieder als hätte es die Pandemie nie gegeben. Wir sollten uns aber fragen, ob die Pandemie dort wirklich verschwunden ist. Ein paar Millionen tote Chinesen fallen doch gar nicht auf. Außerdem würden die uns das niemals sagen. Und schließlich wird in diesen Ländern auch nicht so gründlich und umfassend getestet wie bei uns in Deutschland, in Europa oder den USA. Deshalb bemerken sie die vielen Infizierten gar nicht, die sie wahrscheinlich haben. Aber der Tod wird sie einholen, auch wenn er nicht den Weg über die Intensivstationen geht. Vietnam hat im ganzen Jahr 2020 offiziell noch keine 50 Todesopfer bei 95 Millionen Einwohnern. Das glaubt doch keiner! Wenn wir da mal kurz das Corona-Kern-Team um Jens, Markus, Lothar und Christian hinschicken würden, dann hätten die auf einen Schlag Millionen und würden zum asiatischen Corona-Vorzeige-Hotspot-Land werden. Die Jungs würden denen den Spiegel vors Gesicht halten, dass ihnen Angst und Bange wird. So wie uns hier, so wie sich das gehört.

Wie viele Corona dort bereits dahingerafft hat, wollen die dort gar nicht wissen. Das unterscheidet die dort von Demokratien hier bei uns in Europa, in Deutschland und in Bayern. Bei der nächsten Volkszählung würde man das feststellen können, wenn man wöllte. Aber das wollen die dort gar nicht. Und wenn sie zählen, dann manipulieren sie sowieso. Das müsste man auf jeden Fall alles hinterfragen. Das würde dann der Lothar machen. Der hinterfragt alles. Außer bei uns hier, da dürfen wir nie hinterfragen. Müssen wir auch nicht, ist ja deutsche Wertarbeit.

Nicht zu verstehen ist allerdings, was die Schweden so treiben. Alter Schwede! möchte man sagen. Donnerlittchen! Was machen die bloß? Sind die völlig abgedreht, nicht mitzumachen bei Maskenpflicht, Wirtschafts-Lockdown, Beherbergungsverboten, Sperrstunden, eisigen Klassenzimmer, Verpetzer-Suche, maskierten Kindern, Corona-fokussierter Polizeitätigkeit, Schulklassen in Quarantäne, abgesagten Weihnachtsmärkten und so weiter... Verrückt sind die, die Schweden!

Aber auch die werden noch sehen, wo das hinführt. Irgendwann schlägt das exponentielle Wachstum erbarmungslos zu, und dann – schwupp-die-wupp – sind die Schweden weg. So viele sind es schon jetzt nicht. Da reichen schon wenige Verdopplungs-Zyklen. Unsere Kanzlerin, in einem ihrer vielen Nebenberufe auch Hobby-Mathematik-Professorin, könnte das den Schweden ganz genau erklären. Aber warum sich aufdrängen. Die werden irgendwann schon kommen. Und solange reden wir nicht mit denen und über die. So.

Der Partielle Corona-Richtigkeits-Test (PCR-Test) kann mit ziemlich hoher Unwahrscheinlichkeit ermitteln, ob ein Mensch heute ein Futzelchen eines Ausschnitts eines Teilchens von einem Element eines Abschnitts in sich trägt, der aber morgen schon – wenn nicht sogar viel schneller – zu einer Infektion austreibt, sich dann rasend zu einer Krankheit mit Husten, Schnupfen, Heiserkeit weiterentwickelt, und nur wenige Tage später sehr wahrscheinlich – eigentlich fast immer – zu akuter Atemnot führt, die dann mittels Sauerstoff-Press-Pump- Zufuhr künstlich gelindert wird, aber dennoch leider meistens – trotz wochenlanger Anstrengung - tödlich endet. Wer will bei diesen Aussichten schon so einen Test machen? Dann doch lieber ohne Test alles auf sich zukommen lassen.

Nur so lässt sich erklären, warum die sorgfältig organisierten Massentests in den Corona-Hotspots in Sachsen und Thüringen nicht von der Bevölkerung mit der notwendigen Begeisterung auf- und angenommen wurden. Selbst im thüringischen Hildburghausen, in dem das Infektionsgeschehen „völlig außer Kontrolle“ geraten war und das mit sagenhaften 300 positiv Getesteten im November zum „Ischgl“ der Nation zu werden drohte, wurden die kostenlosen!!! Testangebote an Kinder, Schüler, Erzieher, Lehrer und alle anderen gefährdeten Lebewesen des Landkreises nicht angenommen.

Da werden Erinnerungen wach. Auch die Corona-Warn-App brummte nie so wirklich. Selbst der Freibier- Versuch des Tübinger Oberbürgermeisters Palmer nutzte wenig. Jetzt hätte das Freibier-Modell sowieso keine Chance mehr... Alkohol im Freien ist auf der Verbotsliste wie Phönix aus der Asche ganz nach oben gestiegen.

Über den Stand der Gefahr informieren kann man sich aber auch ohne App. Wissen ist eine Holschuld.
Und dazu muss man auch mal den Fernseher anmachen. Wir haben nämlich öffentlich-rechtliche Sender, die alles ins Haus bringen, was man braucht. Für nichts bekommt man so viel wie für seinen Rundfunkbeitrag. Viele denken darüber gar nicht mehr nach, aber in Zeiten wie diesen müsste es eigentlich einen Corona- Beitragszuschlag geben, einen „ARD/ZDF-Soli“, für die vielen Sondersendungen, News Specials, Brennpunkte und tiefgründigen Berichte. In der Tat sind einfache Moderatoren inzwischen selbst zu Corona-Experten und Populärwissenschaftlern geworden, die voll im Saft stehen. Das verdient Anerkennung.
Aber wir Medien-Konsumenten halten das für selbstverständlich, bekommen all das für ́n Appel und ́n Ei. Noch dazu werden wir geschützt vor den Gefahren aus dem Netz, auch ganz umsonst. Ich fand es großartig, als Christian & Friends die großen Medien-Konzerne dazu aufriefen, künftig nur noch ihm zuzuhören und Gegenteiliges zu löschen. Und er hat sie in die Knie zwingen können. Sie sind ihm gefolgt, Gott sei Dank.
Oder besser folgten sie dem Bewusstwerden ihrer sozialen Verantwortung. Wo kämen wir auch sonst hin?
Ich sage nur: Italien. Ich sage nur: Ber-ga-mo.

Na klar, es kann schon sein, dass da auch mal ein nicht ganz so rechtsradikales Verschwörer-Video dran glauben musste. Aber besser eins zu viel als eins zu wenig. Denn eins zu wenig wäre vielleicht ein Corona-Toter mehr, mindestens... na also. Außerdem wird man sowieso meschugge, wenn man hunderte von Studien lesen oder alle Meinungen von Wissenschaftlern, Ärzten und Politikern anhören muss. Da ist es gut, wenn es eine qualifizierte Auslese gibt. Schließlich haben die meisten von uns auch nicht den ganzen Tag Zeit, sich damit zu beschäftigen, obwohl es inzwischen immer mehr werden..., die Zeit hätten.

Es gibt allerdings – das sei kritisch angemerkt - auch vormals seriöse Quellen wie das Statistische Bundesamt, denen man nicht mehr vertrauen kann. Unter den dortigen Mitarbeitern muss es ganz offensichtlich Querrechner bis in die Führungsebene geben. Es kann nicht sein, dass bis in den November hinein im gesamten abgelaufenen Jahr 2020 weniger Menschen unter 80 Jahre gestorben sind als ein Jahr zuvor, wo wir noch gar keine Seuche hatten. Da stimmt was nicht. Das Statistische Bundesamt sollte vom Verfassungsschutz beobachtet und sämtliche Veröffentlichungen vorerst als Fake News gelöscht und bis 2025 geblockt werden, zumindest solange, bis unser Fallzahlen-Lothar das alles mal überprüft hat.

Es gibt Leute, die zweifeln immer noch den Sinn des ersten Lockdowns an, obwohl wir inzwischen schon den nächsten haben und auch mit jedem Lockdown dazulernen. Wir werden bei den Lockdowns immer besser werden. Also in 2-3 Jahren... davon bin ich überzeugt... haben wir den Lockdown perfektioniert. Und tatsächlich war schon der erste gar nicht so schlecht wie er immer gemacht wird. Denn es ist nicht nur der Lockdown in seiner tatsächlichen perfekten End-Ausbau-Stufe. Schon die Vorbereitung, die Diskussion über ihn und seine Ankündigung haben Wunder bewirkt. Das Verhalten hatte sich schon vor dem Lockdown - von den Medien fast unbemerkt aber doch fundamental - geändert.

Ein Beispiel: Zwei Wochen vor dem Lockdown im März war ich im Fußballstadion, in der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart, der Keimzellen-Stadt der Querdenker-Bewegung. Ich wurde Zeuge des letzten Bundesliga-Spiels unter uneingeschränkter Zuschauerbeteiligung. Der VfB Stuttgart empfing Arminia Bielefeld vor 54.000 Zuschauern im rappelvollen Stadion. Nur zu Erinnerung: Bielefeld liegt im damals bereits besonders auffälligen Corona-Hotspot Bundesland Nordrhein-Westfahlen, berühmt berüchtigt geworden durch den Kreis Heinsberg und die später namensgleiche Studie des Star-Virologen Streeck.

In den Medien ist völlig untergegangen, wie sich die Menschen bereits geändert hatten. Vom gemeinen Fan bis zum von Natur aus schwer zu zähmenden Ultra hielten sich alle an Regeln, die es noch gar nicht gab, und die erst Recht nicht bußgeldbewährt waren: Gesänge und Sprechchöre in den Ellenbogen hinein, bereits vereinzelte Maskenträger, Sicherheitsabstände am Bier- und Brezelstand, alles freiwillig. Kein Wunder, dass Stuttgart wenige Wochen später nicht zum Hot Spot der Nation wurde.

Und deshalb ist es falsch zu behaupten, der Lockdown hätte nichts bewirkt und die Infektionszahlen wären schon vorher runtergegangen. Er diente zur Manifestierung eines bereits grundlegend geänderten Verhaltens und dazu, die letzten wenigen Unfreiwilligen in die Solidargemeinschaft einzugliedern.

Die meisten Mitbürger sind sehr vernünftig, sehr zum Leidwesen der sogenannten Querdenker. Deswegen haben 98% den prominenten Querdenker Michael Ballweg auch nicht zum Stuttgarter Bürgermeister gewählt. 98%! Wow! Nur 2% wollten ihn. Lächerlich wenig... Ungefähr so lächerlich wenig wie bei den wöchentlichen PCR-Tests positive Testergebnisse herauskommen... und ungefähr so lächerlich wenig wie unter den so positiv Getesteten wiederum tatsächlich positiv sind... und nicht falsch positiv.

Da wird unser RKI-Chef Lothar Wieler kritisiert, er sei nur ein Tierarzt. Als ob das ein Nachteil wäre. Dabei können Tierärzte viel besser beurteilen, wie ein Virus vom Tier auf den Menschen springt. Der Lothar deckt das Virus-Geschehen quasi ganzheitlich ab und repräsentiert Mensch- und Tierreich gleichermaßen. Der Lothar weiß praktisch alles, kennt alle Zahlen wie kein anderer. Und wenn nicht, schaut er mal kurz auf seinen Merkelzettel.

Manch einer fragt sich sicher immer noch, was diese ominösen Inzidenzwerte bedeuten und warum gerade 50 eine so markante Zahl ist, 50 auf 100.000 Einwohner. Fest steht für die Corona-Experten aber, dass es
ab 50 Kranke wohl wahrscheinlich bestimmt quasi irgendwie... kritisch wird (wohlgemerkt Kranke, nicht positiv Getestete, aber lassen wir diese albernen Spitzfindigkeiten). Ursache dafür ist die begrenzte Zahl an Intensivbetten. Die 50 stehen sogar so fest, dass unsere Wellenbrecher-Experten den Wert mit ruhiger Hand und im vollen Besitz ihrer geistigen und körperlichen Kräfte ins Infektionsschutzgesetz geschrieben haben. Vielleicht, weil sie wissen, dass die beiden relevanten Einflussfaktoren konstant bleiben: die Einwohner und die Zahl der Intensivbetten. Dabei sollten doch die Intensivbettenbauer gerade das Geschäft ihres Lebens machen. Aber – so behaupten die nun – es gäbe keine Aufträge, weil es am Personal fehle, das die teuren Betten dann auch bedienen könne.

Liebe Corona-Wellenbrecher-Experten, liebe Wir-schaffen-das-Angela, lieber Fallzahlen-Lothar und lieber Best- of-Corona-Maßnahmen-Markus: Wir sind also in der Lage, in einem Jahr mehrere Impfstoffe in galaktischer Geschwindigkeit zu entwickeln, wofür wir sonst 10 Jahre brauchen... Aber wir schaffen es nicht, in mehrmonatigen Schnellkursen Personal in unseren Intensivstationen aufzubauen und so gut zu bezahlen, dass sich auch reichlich Interessierte für den Job finden? Warum habt ihr Vorzeige-Kämpfer gegen die Seuche das zugelassen? Wir haben euch vertraut. ...

Tönnies war auch so ein umstrittener Fall, der nicht zu ausreichend konsequenten Maßnahmen geführt hat. Wenn ein Tierkörper-Zerstückler im Schlacht-Betrieb infiziert ist, wieso essen wir dann noch das Fleisch, das er zuvor angefasst und angehaucht hat? Niemand weiß, wie viel Sars-Cov2 verseuchtes Fleisch wir konsumiert haben. Niemand hat die Fleisch-Theken der Supermärkte und die Metzgereien durchgetestet. Und keiner hat eine Studie in Auftrag gegeben, wie hoch der Anteil der Covid-19 Toten unter den Fleischessern im Vergleich zur Gruppe der Veganer ist. Hier haben Gesundheitspolitiker, Virologen und Politiker allesamt die Augen verschlossen. Selbst ansonsten sehr aufmerksame und Köpfe wie der emsige Corona-Tatort-Reiniger Markus haben vor Lauter Bach den Fluss nicht gesehen.

Nun kommt aber wenigstens die Impfung. Endlich. Was haben wir gehofft und gebetet. Seit Ostern... Nun ist sie da, rechtzeitig zu Weihnachten. Was für ein Geschenk zum Fest. Und doch geht schon wieder das typisch deutsche Gemecker los, über die Impfzentren, und dass die Bundeswehr aushilft und die Hausärzte nicht eingebunden werden würden... Aber „Hallo“! Das ist nun mal eine „epidemische usw.... nationaler Tragweite“. Da müssen andere Regeln gelten. Wenn wir nicht zügig durchimpfen, da vergammelt uns der Impfstoff... für den wir hunderte Millionen gezahlt haben. Mindesthaltbarkeitsdatum! Das ist wie beim Joghurt. Da kann man nicht im Schneckengang durch die Arztpraxen watscheln. Die Aufklärungsgespräche können auch Anne Will und tagesschau.de übernehmen. Die Zeit dafür muss man nicht im IZ vergeuden. Dort ist Impf-Effizienz gefragt, und das ist reines Handwerk. Spritze aufmunitionieren und ab ins Fleisch. Wenn man das dreimal an der Hähnchenkeule geübt hat, dann kann das jeder Azubi. Dafür braucht man nun wirklich keinen weißen Kittel. Aber daran soll ́s am Ende auch nicht scheitern. Psychologisch hilft das sicher.

Entscheidend sind aber Menge und Geschwindigkeit. Ziel muss sein, dass die Zahl der Geimpften möglichst schnell die der Infizierten übersteigt. Das RKI wird völlig neue Statistiken liefern, z.B. Steigerungsraten der Geimpften im Vergleich zur Vorwoche. Der Begriff „exponentielles Wachstum“ wird endlich positiv besetzt. Die Angst schwindet. Wir kehren zur Normalität zurück. Wunderbar.

Zu den Nebenwirkungen hatte ich mich schon geäußert. Falls es diese geben sollte, falls also das äußerst Unwahrscheinliche doch eintreten sollte, dann muss das erstmal bewiesen werden. Dazu wird eine Beobachtung über Jahre notwendig sein. Außerdem hat Lothar bereits darauf hingewiesen, dass alle Nebenwirkungen, egal welche da kommen, einschließlich der Tod, auch altersbedingt sein könnten. Denn sterben würden alle irgendwann, vor allem die Älteren. Hinzu kommen natürlich Lebensstil und Klimawandel und ... uns fällt bestimmt noch mehr ein.

Wir werden das erst irgendwann in der Zukunft wissen können. Es ist aber auch nicht wirklich wichtig oder gar entscheidend. Wichtig sind die Hauptwirkungen, nicht die Nebenwirkungen. Deshalb heißen die auch so. Schließlich hat man auf der Hauptstraße auch Vorfahrt und stellt das nicht in Frage.

Der beste Beweis für die Sicherheit der Impfung ist doch, dass die Ärzte und das Krankenhaus- und Pflegepersonal zu denjenigen gehören, die zuerst geimpft werden. Die sind doch vom Fach und würden sich einer Impfung sicher verweigern, wenn sie nicht sicher wäre. Dasselbe gilt für die Lehrer, von Berufswegen umfassend gebildet. Sie stehen als Risikogruppe auch ganz oben auf der Liste. Und selbst Polizisten – wenn auch nicht zwangsläufig intelligent und aufgeklärt – sind aus den zahlreichen Veranstaltungen mit den Argumenten der Impfgegner bestens vertraut und daher umfassend informiert. Die Impfbereitschaft dieser Risikogruppen dürfte als bestes Barometer für die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs dienen.

Bei den Briten ist das etwas anders. Dort will man konsequent mit den Ältesten beginnen und sich dann
in 10- Jahres-Schritten zum Mittelalter vorimpfen. So können die deutschen Ärzte, Krankenschwestern, Lehrer und Polizisten zumindest eine Zeitlang beobachten, was dort so passiert, bevor es dann in Deutschland losgeht.

Die Normalität, also die alte – die Rückkehr zu alter Größe und altem Wachstum – wird nur durch Impfung und damit auch erstmal nur für Geimpfte möglich sein. Ob Impfverweigerer irgendwann auch wieder ein „normales Leben“ haben dürfen, muss die Solidargemeinschaft der Geimpften entscheiden, die ja auch in der Mehrheit sind. Und die Mehrheit entscheidet in einer Demokratie. Daher ist auch zu begrüßen, dass alle Verantwortlichen dem Beispiel der Fluglinie Qantas folgen, die künftig nur noch Geimpfte an Bord lassen will.

Anzuregen wäre eine öffentliche Kennzeichnungspflicht. Woher soll sonst ein verantwortungsvoller geimpfter Bürger, wer ihm gegenübersitzt. Wie sollen unsere Volkspolizisten unterscheiden, ob ein Maskenloser geimpft und damit von der Maskenpflicht entbunden ist, oder ob es sich um einen nicht Geimpften Verweigerer handelt? Nicht-Geimpfte sollten daher von Geimpften optisch unterschieden werden können. Und zwar so, dass man schon aus größerer Entfernung erkennen kann, mit wem man es zu tun hat. Denkbar wäre z.B. eine Armbinde oder ein Abzeichen. Geimpfte könnten eine Art Solidar-Plakette als Anerkennung erhalten, die sie sich ans Revers heften können.

Da behaupten einige Demonstranten, das Grundgesetz würde verletzt, weil sie nicht mehr ihre Meinung sagen oder sich versammeln dürften... Das scheint plausibel, aber... Das Grundgesetz wurde nun mal vor Corona geschaffen. Wer konnte damals auch nur ahnen, dass irgendwann mal sowas Schreckliches wie Covid die Erde heimsucht. Darüber hat man sich erst in den letzten 20 Jahren überhaupt Gedanken gemacht, allerdings in den letzten Jahren umso intensiver. Und glücklicherweise konnten die weltbesten Politiker, Gesundheitsexperten und Familienplaner drei Monate vor der Corona-Pandemie nochmal gemeinsam üben, was zu tun sei.

Denn nach 200 einigermaßen harmlosen Seuchen würde irgendwann die Seuche 201 kommen, die es in sich hat. Ja... so ist das. Und dieser „Event 201“ kam dann auch gleich. Gut, dass wir das vorher nochmal geübt hatten und uns dann beim Weltwirtschaftsforum in Davos mit den anderen Nationen abstimmen konnten. Spitze, dass die großen Pharma-Unternehmen dort auch gleich alle da waren, inklusive der „jungen Wilden“ wie Moderna. Das war ein echter Glücksumstand. Sonst bräuchten wir jetzt die Masken nicht wegen des Virus, sondern wegen des Verwesungsgeruches, der durch unsere Städte wehen würde.

Freie Meinungsäußerung wird sowieso überschätzt. So großes Interesse hat das Volk daran nun auch wieder nicht, eine Minderheit vielleicht, aber eben nur eine Minderheit wie unser Wirtschaftskoloss Peter Altmeyer richtig feststellte. Dasselbe gilt für den Datenschutz. Wen interessiert der eigentlich? Von den Jüngeren, die mit Facebook & Co. aufgewachsen sind, wohl gar keinen mehr. Und irgendwann ist Alexa sowieso die beste Freundin im Haus ...

Außerdem ist noch lange nicht alles verboten. Wie ist es sonst zu erklären, dass aufrührerische und aufmüpfige Songs wie „Maskenlos durch die Stadt“ der Querdenkerin Helfi oder „Wozu sind Viren da“ von Udol Verbreitung finden konnten. Ein bis dato nahezu unbekannter Sänger prangerte den Bundestag mit einem Lied über „Das ehrenwerte Haus“ an und wurde so regional bekannt. Der Liedermacher Reinhard Juno schickte die Komposition „Nein, meine Kinder geb ich nicht“ an alle deutschen Impfzentren und verbreitete so seine Botschaft. Ein Revival erlebte ein alter Pete Seeger Song unter dem Titel „Wo sind all die Toten hin“. Der Sänger Marius M. aus W. veröffentlichte im Internet „Lass uns leben!“, eine flehende Hymne an Bill Gates und die Pharma-Industrie und erreichte beachtliche Klick-Zahlen. Der Dichter KahErHah übte wiederholt heftige öffentliche Kritik am „deutschen Laumichel“ und schaffte es trotzdem mit dezent-versteckter Kritik in Liedern wie „Die Dunkelheit hat das letzte Wort“ und die „Die Zeit ist reif“ in das öffentlich-rechtlich kontrollierte Mitternachtsprogramm, was ihm allerdings mit der überarbeiteten Fassung seines Uralt-Hits „Kadaverstern“ nicht gelang.

Theaterstücke wie „Die Maske namens Henry“ oder „Ohrenbetäubendes Schweigen“ von Jürgen-dicke-Lippe laufen zwar nur in provisorischen Keller-Theatern, aber sie laufen. Die Komödie „Spahn und Wieler, Wahn und Spieler“ wurde sogar international bekannt, in Österreich. Filme wie „Bill geht ́s gut“ oder die Dokumentation „Untermenschen unter Menschen“ über die Querdenker wurden erst nach Tagen durch YouTube gelöscht.
Das wäre auch schneller möglich gewesen und brachte Google eine Beschwerde von Christian ein. Denn es war anders abgesprochen gewesen.

Versammlungen muss man sowieso kritisch sehen. Also ich möchte auch immer ganz genau – wirklich ganz, ganz genau - wissen, wer all die anderen sind, die da mit und neben mir demonstrieren. Vielleicht sind da zufällig wirklich welche dabei, die nicht so ganz meiner Meinung sind. Wenn Malu Dreyer sagt, dass man nicht Seite an Seite mit gewaltbereiten Nazis demonstrieren sollte, dann hat sie einfach recht. Allein schon der Gedanke, dass solche Leute am Horizont auftauchen könnten, weckt in mir Urängste. Nein, damit könnte ich nicht leben. Dann ist auch egal, ob diese Leute überhaupt eingeladen waren oder die Veranstaltung in irgendeiner Weise auch nur ansatzweise beeinflussen konnten oder auch, ob sich der Veranstalter von ihnen öffentlich distanziert. Egal. Und da man das alles nie vorher wissen kann, gehe ich erst gar nicht hin, nicht mal aus Neugier.

Ich habe auch sonst gelernt, genau hinzuschauen, mit wem ich es zu tun habe. Martin Luther fand ich interessant, bis ich rausfand, dass er bekennender Anti-Semit war. Seither mache ich einen Bogen um Wittenberg und Eisenach. Richard Wagner ist mir aus demselben Grund zuwider. Bayreuth ist daher Tabu.
Da kann er noch so tolle Musik geschrieben haben, höre ich mir nicht an. Ich meide auch Autobahnen so gut es geht, weil ich weiß, dass die Adolf H. bauen ließ. Dem wollte ich nicht huldigen. Streng genommen streiche ich fast das gesamte kulturelle Erbe der Menschheit aus meinem Bewusstsein, da ich bei genauer Betrachtung an allem und jedem etwas finde, das ich mit meinem Gewissen und meinen humanistischen Werten nicht vereinbaren kann. Ich wünschte, alle könnten das so sehen wie ich. Da ich diese gefestigte Wertanschauung der anderen Versammlungsteilnehmer aber nicht kennen oder kontrollieren kann, gehe ich auch zu keiner Versammlung, jedenfalls zu keiner politischen. Folglich brauche ich auch kein Versammlungsrecht.

Wenn das alle so sehen würden, könnten wir das aus dem Grundgesetz streichen. Weil es überflüssig ist. Außerdem interessiert es außer den Teilnehmern sowieso keinen. Oder können Sie sich an eine Demonstration erinnern, die zu einem Dialog mit denjenigen geführt hätte, gegen deren Politik demonstriert wurde? Geschweige denn zu einem Richtungswechsel, einer Änderung, einer Rücknahme irgendeiner Maßnahme, eines Gesetzes oder was auch immer...

Grundrechte sind immer am Ende immer relativ, auslegbar und notfalls änderbar. Und die Grenzen der Relativität und freien Auslegbarkeit bestimmen heute heldenhafte Politiker, die, genau wie jeder von uns mit der Todesangst im Nacken, schweren Herzens und tief betroffen über Maßnahmen entscheiden. Nur so lässt sich erklären, dass Fäkal-Aerosol-und-Corona-Gehirnschaden-Kalle auch Privat-Wohnungen in den Fangbereich der Corona-Kontrolleure einbeziehen wollte. Aber da wird der Kalle öffentlich zerrissen, als hätte er einem Kind das Lieblingsspielzeug weggenommen. Leider ist er dann auch zurückgerudert... Das Ordnungsamt hätte ja immer schon bei Ruhestörung usw. ... Das ist doch ganz was anderes Kalle! Das meinst du doch auch gar nicht. Die Idee war gut, aber noch nicht reif für die Zeit. In der Tat sollten unsolidarische Mitbürger sich nicht auf ihre Privatsphäre berufen können. So wie Wohneigentum verpflichtet auch ein Mietobjekt in einer Solidargemeinschaft zur gemeinsamen Anstrengung und sollte nicht zweckentfremdet werden.
Am besten wäre natürlich ein Corona-Paragraph in Mietverträgen, der das Besuchs- und Zutrittsrecht der Polizei grundsätzlich und umfänglich ermöglicht. Im Übrigen hat der Zutritt zur Privat-Wohnung durch Ordnungsbehörden auch einen sozial-positiven Nebeneffekt, den Kalle vermutlich nicht bedacht hatte.
Denn jeder Besuch schafft Nähe, Wärme und die Chance zum Kennenlernen und zur Wiedersehensfreude.

Wenn schon Social Distancing auf der einen Seite zu einer Vereinsamung führen kann, so könnten Besuche in der Privat-Wohnung zu einem Social De-Distancing führen, zu einem new-new normal. Genauso wie wir unsere Daten schon frei herschenken, können wir doch auch jeden in unsere Wohnbereiche lassen (Schlafzimmer vorher etwas aufräumen!), was ist denn schon dabei? Kommt noch.

Dennoch, Bußgelder sind in der heutigen Zeit essenziell wichtig. Zum einen stopfen sie einen kleinen Teil des Loches, das die Corona-Wirtschaftshilfen in das Staatssäckel fressen. Zum anderen erinnern sie die Unvorsichtigen an ihre gesellschaftliche Verantwortung. Bei den Uneinsichtigen helfen Bußgelder leider nicht. Und so hat endlich die baden-württembergische Landesregierung die Initiative ergriffen. Quarantäneverweigerer werden künftig in ausgewählte Krankenhäuser gesperrt. Denn so könne man in dieser „außerordentlich dramatischen Lage“ nicht weitermachen, betone Winfried „Winnie“ Kretschmann. Ein scharfer Lockdown mit viel härteren Maßnahmen müsste her. Was Wellenbrecher-Markus in Bayern kann, können wir auch, dachte sich vor allem BW-Innenminister Thomi Strobl, der vor allem seine Frau und neue ARD-Programmdirektorin Christine und deren Vater Wolfgang Schäuble nicht enttäuschen wollte.

Die Sachsen hatten die Idee mit der Zwangseinweisung hartnäckiger Quarantäneverweigerer zwar zuerst, aber in dieser Zeit zählen die „Macher“. Da ist es nebensächlich, dass diese Typen nur positiv getestet sind oder noch gar nicht wirklich krank. Auf das immense Gefahrenpotential, das von auch von denen ausgehen kann, hatte Aerosol-Kalle mehrfach und ausführlich hingewiesen. Wer da nicht hören will, muss fühlen. Und notfalls fliegen auch mal ein paar Leute über ́s Kuckucksnest. Das geht nicht anders. Der gesetzestreue Bürger fragt sich ohnehin schon seit langem, wieso es beim Kampf um Leib und Leben nur Ordnungsstrafen gibt. Eigentlich müssten diese widerspenstigen Abtrünnigen alle strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden und die unnachgiebige starke Hand des Staates spüren. Warum Krankenhauskapazität blockieren, wo es doch Gefängnisse gibt.

Nun sollen die Querdenker durch eine Sozialstudie entlastet worden sein. Sie würden vor allem dem grün-linken Wählerspektrum entstammen. Sie wären aufgrund ihres akademischen Hintergrundes nicht grundsätzlich dämlich und lägen bezüglich rechtspopulistischen und rassistischen Gedankenguts deutlich unterhalb des Gesellschaftsdurchschnitts. Aber was heißt das alles schon? Erstens ist diese Studie wahrscheinlich noch nicht peer-reviewed, also kontrollgelesen und überprüft von Fakten-Lothar oder anderen autorisierten Wahrheitssagern. Und außerdem wird geflissentlich überlesen, dass die Studie auch deutlich macht, dass die meisten Querdenker autoritätsskeptisch sind. Das können wir in solch schweren Zeiten wie diesen aber nun wirklich und ganz und gar nicht gebrauchen. Und wir können es uns auch nicht leisten.

Was zudem fehlte in der Studie, war der Fragenkomplex „Sekten-Artigkeit und Satanismus“, wie ihn Wellenbrecher-Markus eingefordert hatte. Der hatte nämlich schon sehr früh ein „ungutes Gefühl“ und erkannt, dass sich diese Abtrünnigen gegen seine Argumente und die Argumente der anderen „Besonnenen“ aus der „Gemeinschaft der Umsichtigen“ abschotten würden. Im Gegenteil, sie würden sich zu Besessenen entwickeln, die sich in ihrer Blase radikalisieren. Die müssten deshalb „zur Vernunft“ gebracht werden, auch mal etwas fester angepackt, und vom Verfassungsschutz nicht nur überhaupt, sondern ganz besonders beobachtet werden.

Und nun – wir schreiben Sonntag, den 13. Dezember, und unser Markus sitzt wieder in der ersten Reihe und zelebriert seinen großen Auftritt. Zehn Tage vor Heilig Abend verkünden er und eine Troika aus Nebendarstellern der vor Neugier gespannten Öffentlichkeit die verschärften Maßnahmen über die Feiertage. Neben ihm selbst sind noch Wir-schaffen-das-Angela und Finanzen-Olaf anwesend, außerdem der Berliner Bürgermeister Müller (so gewöhnlich wie er ist, heißt er auch). Warum gerade diese vier Corona-Musketiere vor die Kameras treten, weiß keiner so genau. Aber sie schienen sich irgendwie gefunden zu haben in den Wochen und Monaten dieser Krise... wie Seelenverwandte.

Und nun verkünden sie die Breaking News: Deutschland geht – plötzlich und von kaum einem erwartet - in den Lockdown, über den wir inzwischen wissen, dass er verschiedene Härtegrade hat.

Bayern-Markus gehört die Show. Seit Monaten damit beschäftigt, die Welle zu lesen, zu reiten oder zu brechen, eigentlich vergeblich, aber trotzdem sich selbst immer wieder lobend ob der Entschlossenheit und Disziplin, mit der er und sein Volk sich dem Virus entgegenstellen, erklärt er den Depperten da draußen auch an diesem Tag zum wiederholten Mal, warum sie weiterhin und noch viel mehr auf alles Mögliche verzichten müssten.

Es sei nämlich 5 vor 12 und die Zeit gekommen, nun wirklich „alles oder nichts“, „ganz oder gar nicht“ und überhaupt... einfach Deutschland zu retten. Das Land drohe das Sorgenkind Europas zu werden. Und wer will schon das Sorgenkind Europas sein... Das waren bislang immer die Griechen, auch schon mal die Italiener oder einige ost-europäische renitente Kleinvölker... Aber Deutschland? Schmarn, pfiat di....

Allerdings stirbt eben jetzt hier und heute in Deutschland alle 3 Minuten ein Mensch an Covid. Er hätte auch wieder das „abgestürzte Flugzeug“ bringen können, hatte auch überlegt, aber alle drei Minuten klingt doch irgendwie nachhaltiger, einfach dauerhaft gefährlich. So ein Ariplane-Crash schockt eben nur für einen Moment. Aber nun kann sich jeder viel besser vorstellen, wenn die Uhr tickt und dass während einer Tagesschau-Sendung fünf Menschen dem Virus erliegen.

Die Kliniken ächzen, so fährt Markus fort, sie ächzen so, dass man es in jedem Winkel der Republik hört.
In den Jahren zuvor haben sie das immer still und heimlich getan, nahezu unbemerkt, ein zahmes Ächzen nur, eher ein Räuspern. Aber Corona hat eine ganz andere Kraft. Wie durch ein Megaphon krächzt das Elend in Düsenjet-Dezibel-Stärke vom Bodensee bis zum Ellenbogen der Insel Sylt.

Es gäbe auch schon... (er legt eine denkwürdige Atempause ein) ...die Triage. Die schon im März befürchtete Menschen-Auslese sei Realität geworden, und Ärzte müssten darüber befinden, wer noch etwas länger mit Covid leben darf und bei wem schon der Pfarrer gerufen werden müsse.
Söder fährt fort, ruhig und gefasst ... Und irgendwie spürt jeder... Da kommt noch mehr... Und so kommt es auch. Das ultimative Schreckensbild, fast verdrängt in den lauen Sommermonaten: Ber-ga-mo.

„Bergamo ist näher als der eine oder andere glaubt“, das könne man auch ohne Fernglas Richtung italienischen Süden erkennen. Der Leichenduft wehe schon herüber, und die grenznahen Bayern spüren das zuerst im Nasenvorhof. Erinnerungen werden wach, die Särge auf den Lastwagen, die Särge aufgereiht in den Kirchen... Söder verweist nochmal auf die zweite (und gleich mal schon die dritte) Welle, die in der Geschichte immer viel schlimmer gewesen seien als die erste. Auch das hatten viele verdrängt.

Glücklicherweise hörte er dann auf... Ich hatte schon die Gezeiten-Metapher befürchtet, und die in Abständen hereinbrechende Corona-Flutwelle, die bis in alle Ewigkeit an den immer poröser werdenden deutschen Fels in der Brandung schlägt. Aber vielleicht ist nach der dritten Welle dann auch wirklich Schluss.

Die „Asymptomatischen“ – denen er sich nun zuwendet - seien immer noch die Schlimmsten. Die hätten immer noch nicht gelernt und uns das alles eingebrockt, denn sie „neigen zu falschem Sozialverhalten“, das zeigten neueste Studien... Aber er – der Markus – hatte das immer schon gewusst und auch früh gewarnt.
Er und seine Bayern würden als besonders hart Betroffene deshalb die Beschlüsse auch „maximal umsetzen“. Gottesdienste sind erlaubt, gerade noch so. Er habe erbittert mit sich gekämpft und am Ende beide Augen und noch andere Öffnungen zugedrückt... Denn Beten wäre wichtig in dieser Zeit. Aber nur mit Maske, Anmeldung und ohne Gesang.

Silvester ohne Böller, ganz klar – muss man nicht weiter erklären. Ab 21 zu Hause bleiben, am besten auch gleich schlafen gehen. Es besteht ja auch kaum Gefahr, aus eben selbigen dann um Mitternacht herausgerissen zu werden. Das böllerfreie Silvester wäre vor allem ein dringender Wunsch der ächzenden Krankenhäuser gewesen... Da müssten die Knallfrösche einsichtig sein. Und mal ganz ehrlich: was gibt ́s denn dieses Jahr schon zu feiern, erst recht nach einer solchen Rede.

Aber es gibt Immerhin etwas Hoffnung, selbst bei Markus. Denn Bayern habe jetzt schon 100 Impfzentren und 2000 freiwillige Ärzte, und er hofft, dass deren Anzahl weiter anwachse, vielleicht sogar exponentiell.
Nun müssten sich nur noch alle impfen lassen, das wäre noch ein wenig seine Sorge. ... Auf jeden Fall müsse der Weg konsequent weitergegangen werden. Die Weihnachspille wäre zwar bitter, aber die Dosis würde stimmen. Man hätte auch gar nicht so viel falsch gemacht bisher. Dass es nicht ganz so schnell und glatt geht wie manche sich das wünschten, das läge einfach an unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Wir sind nun mal nicht die Chinesen, die das ratz-fatz durchprügeln könnten. Oder eine Insel wie Australien, die sich gut abschotten kann, schon gar nicht die Bayern mit ihrer schier endlosen Grenze...

Aber die Demokratie funktioniere gut, das zeige die Pandemie. Die Gerichte hätten der Politik zu 97% Recht gegeben, bis hoch zum Verfassungsgericht. Nur die Presse würde das nicht würdigen und sich nur auf die wenigen verlorenen Rechtsverfahren stürzen. Aber so ist das nun mal in einem Rechtsstaat, da bleibt nichts verborgen, die Presse deckt das schonungslos auf und bringt es ans Tageslicht... Damit müsse man leben.

Dann kommt Finanzen-Olaf an die Reihe. Ein ganz anderer Auftritt. Mit sichtlich bedrückter, traurig-brüchiger und schon fast weinerlicher Stimme drückt er sein Beileid für die erneut geschundenen Existenzen aus,
die Männer und Frauen, die sich über Jahrzehnte etwas aufgebaut hätten, das nun zu zerbrechen drohe.
Man habe die ganze Woche über stundenlang debattiert, all diese Schicksale im Blick, aber es habe nichts geändert. Schweren Herzens müsse man den Schließmuskel nochmal anspannen bis zum Totalkrampf, der dann mindestens bis in den Januar hinein nicht wegmassiert werden dürfe. Immerhin gäbe es aber ein bisschen monetäre Salbe auf ́s geschundene Gemüt, die Tuben gibt ́s in unterschiedlichen Größen.

Mama Merkel, die Mutter der Corona-Nation, ergänzte, dass es nicht nur Salbe gäbe, sondern auch die die höhere Entwicklungsstufe der Mund-Nase-Schutztechnik. FFP2 – die Fauch- und Furz-Protektoren der zweiten Generation, würden in Kürze für besonders Gefährdete kostenlos, aber leider auf drei Stück pro Person rationiert, zur Verfügung gestellt werden können, ein Kraftakt der deutschen Volkswirtschaft.

Sie vertraue weiterhin auf die Vernunft der Bürger, die Mindestabstände auch dann einzuhalten, wenn sie bei dem zu erwartenden FFP2-Andrang in den langen Schlangen vor den als Ausgabezentren fungierenden Apotheken eine FFP2 ergattern wollen. Daher die Bitte und Ermahnung: Ruhe bewahren, jeder wird seinen Teil bekommen. Es ist schließlich nicht wie früher in der DDR mit den Bananen.

Hauptstadt-Bürgervorsteher Müller verwies auf die Zurückhaltung der Politik, die auch hätte der weltberühmten wissenschaftlichen Autorität Leo-Poldi-na folgen können (die übrigens nicht verwandt oder verschwägert ist mit dem berühmten kölschen Jung LuLuLu Lukas „Poldi“ Podolski). Die Leopoldina nämlich wollte den Lockdown noch viel früher und viel schärfer. Aber als verantwortungsvoller Politiker müsse man eben an die über 50% Alleinlebenden und Alleinversorgenden denken, die es allein in Berlin gebe.

Der ntv-Journalist Holger-Sch. Mitdenker fasst das Wesentlichste bei einer zwischenzeitlichen Schaltung ins Studio zusammen: Wochenmärkte dürfen noch offenbleiben, Fahrrad- und Kfz-Werkstätten, Tierfutterhandel... Großzügig, das machen nicht alle Länder so...

Dann kommen nach und nach die Landesfürsten ins Programm... Laschet appelliert an die Bürger noch mehr zu machen als in der Verordnung steht. Als ginge es um die Gold-Medaille bei der Corona-Olympiade. ....
Netter Versuch. Als ob er eine Chance hätte gegen Wellenbrecher-Markus...
Alle Fürsten erklären die Hausstand-Regeln, wer mit wem und wenn ja wie viele...

Kontrolle im Privatbereich? .... Die „Stichprobe unterm Weihnachtsbaum“ würde es nicht geben..., aber – kurze Pause – „bei größeren Gruppen kann das sein“.

Der Tag verliert nun an Momentum und trudelt aus. Insgesamt war es also ein gelungener und überzeugender Auftritt von Bundes- und Landespolitik, der uns gut informiert in die Festtage gehen lässt.

Und damit wird es nun auch Zeit, zum Abschluss all jenen zu danken und zu gedenken, die sich so unermüdlich das ganze Jahr über für unser Leben und Überleben eingesetzt haben, die uns täglich gemerkelt, gesödert, gespahnt, gewielert und gedrostet haben.

Ohne Virus-Christian, Impf-Jens, Aerosol-Kalle, Fallzahlen-Lothar, Wellenbrecher-Markus und unsere Wir-schaffen-das-Angela wären wir wahrscheinlich gar nicht in der Lage, unseren trockenen Weihnachts- Stollen im Kreise unserer Lieben auf den Fotos neben uns zu feiern. Wir wären wahrscheinlich schon im Corona-Himmel oder würden als asymptomatisch Infizierte verblödet vor uns hinlallen.

Es fehlt tatsächlich an gesellschaftlicher Anerkennung für diese unsere Helden.
Dass sich Wellenbrecher-Markus aufgrund seiner in den Himmel geschossenen Sympathie-Werte Hoffnung auf die Nachfolge auf das Amt von Wir-schaffen-das-Angela machen darf, ist nur ein schwacher Drosten. Virus-Christian ist wenigstens für seine bahnbrechenden Leistungen für die Menschheit mit dem Bundesverdienstkreuz belohnt worden, obwohl der Nobelpreis für den „Virus-Inspektor des Jahrhunderts“ angemessener gewesen wäre. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Und die nächste Pandemie kommt bestimmt...