Samstag, 3. Februar 2024

Die Reise der Heldin

Jetzt haben wir es denen da oben aber gezeigt! In unzähligen Artikeln, Reden und privaten Statements haben wir alles seziert und vor einen imaginären Richterstuhl gezerrt, was uns am Zustand der Welt aufregte. Und jetzt? Wie geht es uns selbst, nachdem wir über Jahre beharrlich in die Dunkelheit gestarrt haben? Haben wir etwas Wesentliches erreicht? Und wie steht es eigentlich um unsere eigene Qualifikation als Chefankläger? In Kerstin Chavents neuem Buch „Der Königsweg“ werden Oppositionelle auf für sie manchmal unbequeme Weise mit sich selbst konfrontiert, ohne dass die üblichen Verdächtigen aus Politik und Wirtschaft aus der Verantwortung entlassen werden. Wir spüren: Dort, wo wir jetzt stehen, können wir nicht bleiben. Der Ist-Zustand ist in vielfacher Hinsicht defizitär. Aber diese Erkenntnis allein zeigt uns noch kein Ziel. Wir müssen uns selbst auf den Weg machen und eine Art Heldenreise absolvieren, sagt die Autorin — aus der alten Sicherheit, die erdrückend geworden ist, hin zu einer neuen Stabilität in freier Gemeinschaft mit anderen. Frieden und Freiheit sind wünschenswert, aber wie friedens- und freiheitsfähig sind wir eigentlich? Die Revolution beginnt mit notwendigen Umwälzungen bei uns selbst. Diese Grundthese verdeutlicht Kerstin Chavent anhand faszinierender Einblicke aus Philosophie, Spiritualität, Psychotherapie und Politik. Dieses vielschichtige zeitkritische Werk ist zugleich ein Weckruf und in letzter Konsequenz sogar eine Anleitung zum Glücklichsein.
Eine Rezension in Manova und Hinter den Schlagzeilen. Und auf Radio München