Samstag, 7. Januar 2017

Jahreswünsche

2017 – zählt man die Ziffern zusammen erhält man die Quersumme 1: Symbol für Neubeginn. Vielen drängt sich seit langem schmerzhaft ins Bewusstsein, wie sehr uns die vermeintlichen Sicherheiten unserer alten Welt entgleiten. Auch wenn wir uns noch an unsere technischen Errungenschaften klammern und an die Mär des unbegrenzten Konsums und der steigenden Lebenserwartung glauben, so wird doch zunehmend spürbar, dass wir das Ende einer Epoche überschritten haben und uns am Anfang einer neuen Zeit befinden. 

Möge diese 1 uns den Mut geben, uns in der Größe unserer Möglichkeiten aufzurichten und die Demut, uns vor der mysteriösen Macht des Lebens zu verbeugen. So können wir heute die Zusammenhänge begreifen, die uns bis kurz vor die eigene Ausrottung geführt haben. Sehen wir hin: Die Probleme, die wir am einen Ende der Welt schaffen, fallen uns über kurz oder lang selbst vor die Füße. Spüren wir hin: Nicht die anderen sind das Problem, sondern wir selbst. Es sind ja unsere inneren Wüsten und Konflikte, unser Mangel an Liebe uns selbst gegenüber, die die Ausbeutung, Unterdrückung und Zerstörung der Welt um uns herum herbeigeführt haben. Denn das Außen ist nichts weiter als ein treues Abbild des Innen. 

Unsere Chance liegt im Bewusstwerden dieser Verbundenheit. Ich wünsche uns für dieses neue Jahr, dass wir unsere Welt nicht weiter in Gegensätze zerteilen und auseinander dividieren, sondern beginnen, die Dinge zusammen und an ihren Platz zu bringen. Ich wünsche uns, dass wir es wagen, unsere inneren Festungen und überholten Überzeugungen ins Wanken zu bringen, dass wir uns öffnen, auf andere zugehen und integrieren, was wir bisher vergeblich versucht haben auszuschließen. Ich wünsche uns, uns selbst mit Respekt und Wärme zu begegnen, das Kleine in uns umarmen und so das Große zum Wachsen zu bringen.

Nichts von all dem, was wir um uns herum wahrnehmen, gehört uns. Selbst unsere Körper sind uns nur für eine kurze Zeitspanne anvertraut. Jedes Molekül, das uns ausmacht, wird dem Leben immer wieder aufs Neue zur Verfügung gestellt. Verneigen wir uns vor diesen Gaben und achten ihre Perfektion. Erkennen wir, dass nicht die Dinge sich gegen uns stellen, sondern uns nur dann hart und ungerecht erscheinen, wenn wir selbst verhärtet und unnachgiebig sind. Lassen wir uns ein auf die Ankündigung der Erneuerung und geben wir uns dieser Bewegung hin in dem Vertrauen, dass alles Leben von ganz allein immer wieder ins Licht strebt.