Samstag, 30. Dezember 2017

2018!

Trennungen und Spaltungen prägen dieses zu Ende gehende Jahr. Ausstiege aus Zusammenschlüssen, der Ausschluss der Hilfesuchenden, die Zunahme extremer Gewalten, immer neue Formen von Rassismus, Gewalt und Sklaverei, Separatismus und Radikalisierung aller Art – täglich wird unser Blick auf das gelenkt, was uns voneinander trennt. Doch hinter der Zersplitterung verbirgt sich eine andere Realität: die gemeinsame Suche nach Verbundenheit. Wir alle brauchen die Gemeinschaft und den Austausch mit anderen. Wir streben nach Anerkennung, danach, uns nützlich zu fühlen. Liebe, Freundschaft, Brüderlichkeit, Sicherheit, Freiheit, Glück ... wir alle teilen die gleichen Werte auch dann, wenn wir sie auf verschiedenartige Weise verfolgen. Verlieren wir das nicht aus den Augen. Diejenigen, die wir individuell oder kollektiv für unsere Feinde halten, sind ja nichts weiter als die Spiegelung dessen, was wir für uns selbst nicht wollen. So offenbaren die Konfrontationen und Konflikte, die wir heute durchleben, vor allem unseren glühenden Wunsch zu erfahren, wer wir selbst sind. Für das kommende Jahr wünsche ich uns, dass wir uns dieses Feuers bedienen, um die zu besuchen, die wir hinter Mauern und Rüstungen in uns eingeschlossen haben und die von einer gemeinsamen Sehnsucht getrieben sind: nicht allein zu sein.